Unter den Archäologen und Hobbypiloten wird das Thema Luftbildarchäologie immer präsenter. Mit ihr wurden Monumente aus längst vergangenen Zeiten entdeckt. Vom steinzeitlichen Erdwerk bis zum römischen Landhaus (Villa Rusticae) ist hierbei alles zu finden. Heutzutage funktioniert die Luftbildarchäologie auch mit einfachen Mitteln und ohne ein Flugzeug. Drohnen und Google Earth helfen hierbei.
Die verschiedenen Merkmale
Bei der Luftbildarchäologie sucht man mit dem Auge nach aus der Luft sichtbaren Merkmalen auf dem Acker, welche sich verschieden äußern können. Man unterscheidet hierbei unter positive & negativen Bewuchsmerkmalen. Des Weiteren gibt es noch allgemeine Bodenverfärbungen, Schattenmerkmale und sogar Frost- & Schneemerkmale.
Positive Bewuchsmerkmale
Positive Bewuchsmerkmale entstehen dadurch, dass manche der dicht besääten Pflanzen mehr oder weniger Feuchtigkeit bekommen und so einen verschiedenen Wachstumsstatus und verschiedene Farben erhält. Oftmals sind durch frühere Gräben größere Feuchtigkeitsspeicher vorhanden. Typische Monumente, welche sich durch positive Bewuchsmerkmale auffinden lassen, sind Pfostenlöcher von ehemaligen Bauwerken, Gräben oder Schanzen.
Negative Bewuchsmerkmale
Negative Bewuchsmerkmale entstehen, wenn an bestimmten Stellen das Pflanzenwachstum oder die Farbe weniger fortgeschritten sind, weil sie durch Fundamente, welche sich nah an der Oberfläche befinden, nicht genügend Wurzelraum oder Nährstoffe erhalten. Oftmals ist dies bei Römischen Villen, Tempeln oder anderen Steinbauten vorzufinden. Hierbei ist das Google Earth Luftbild meist nicht ausreichend und man erkennt nur etwas mit Hilfe einer Drohne oder dem Blick aus dem Flugzeug.
Bodenverfärbungen
Nach dem Pflügen von feuchtem Ackerboden im Herbst oder Früher werden Bodenverfärbungen sichtbar. Diese entstehen, weil damalige Löcher, Pfostengruben oder auch alte Wege verfüllt wurde mit anderem Material und dort nun die Feuchtigkeit anders ist. Dennoch muss an hierbei genau hinsehen, da auch vertrocknete Flüsse oder Bombenkrater solch ein Bild verursachen können.
Schattenmerkmale
Schattenmerkmale werden sichtbar bei einer besonders tief stehenden Sonne. Oftmals werfen dabei schon fast vollständig zerpflügte Monumente, wie z.B ein Hügelgrab, einen Schatten, welcher dann aus der Luft sichtbar ist. Leider sind aber heutzutage viele der Monumente vollständig zerpflügt und können mit Hilfe eines Schattenmerkmales nicht mehr gefunden werden.
Frost- & Schneemerkmale
Diese Merkmale äußern sich meist, wenn der Schnee oder das Eis auf dem Feld schmilzt. Wenn Mauern oder Ähnliches im Boden vorliegen, speichern diese die ältere Wärme besser und lassen den aufliegenden Schnee schneller schmilzen als den umliegenden. Des Weiteren kann es auch sein das der Schnee vom Wind verweht wird und sich dann an bestimmten Vertiefungen oder Erhöhungen ablagert. Durch den immer geringer werdenden Schneefall, wird auch diese Methode immer seltener benutzt.
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Luftbildarchäologie mit Google Earth Pro
Die Anwendung Google Earth Pro lässt such kostenlos aus dem Internet herunterladen. Im Programm selber lassen sich dann oben links beim “Uhr-Symbol” die Zeiten verstellen. Das heißt, dass du unter den verschiedenen Luftbilder der letzten Jahren auswählen kannst. Teilweise werden dann bei Luftbildern aus sehr heißen und trockenen Jahren, wie z.B 2003 oder 2010, gewisse Merkmale sichtbar.
Luftbildarchäologie mit einer Drohne
Heutzutage gibt es schon, für vergleichsweise wenig Geld, gute Drohnen mit einer guten Reichweite und Kameraqualität. Aufnahmen von solchen Flugdrohnen sind mit denen aus dem Flugzeug zu vergleichen und sind damit sogar mobiler und einfacher zu nutzen. Hierbei sollten sie in Höhen von 30 bis 100 Metern fliegen und dabei auch die Gesetzeslage beachten. Ich kann ihnen hierbei die Drohne “DJI Mavic Mini 2” empfehlen. Diese ist wegen ihrem geringen Gewicht und anderen Faktoren sehr unproblematisch im Bezug auf die rechtliche Lage. Es ist kein Drohnenführerschein nötig. Bei schwereren Drohnen fallen durchaus größere Kosten an.